Ja, niemand hat Fotos gemacht...
Zur ersten Begegnung nach der Sommerpause trafen wir uns zum erneuten Heimspiel gegen den TV Wallau, deren Platz wie schon im Hinspiel anderweitig besetzt war. Zwei Heimspiele in einer Saison – eigentlich ein klarer Wettbewerbsvorteil und der „Hinspiel“-Erfolg von 3:2 sollte übertroffen werden.
Spontane „Orange trägt nur die Müllabfuhr“-Gesänge unserer Ultras beim Aufwärmen der Gäste verstummten schnell, als man sich erinnerte, dass dies auch unsere Teamfarben sind. Überhaupt waren erfreulich viel passiv und aktive AHs am Spielfeldrand anzutreffen: Jochen, Gogges, Rainer, Andi S., Wolle, Dennis, Marcel u.v.m. unterstützten die AH, auch wenn Sie mitunter mit dem Rücken zum Spielfeld in wichtige Gespräche vertieft waren.
Coach Matze konnte sich aufgrund von Männerschnupfen erneut auf den Trainerjob konzentrieren. Mit 13 Spielern plus Daniel K. (welcher es erfreulicherweise zur Halbzeit einrichten konnte) waren wir quantitativ dünn aufgestellt, qualitativ waren aber viele Leistungsträger an Bord. Eine Notlösung auf der Torwartposition wird bei uns aber – analog zum FC Bayern – leider zur Normalität.
Sein Debut feierte Christopher Weiske mit einem warmen Willkommen der ganzen Mannschaft.
Das Spiel begann verhalten mit einem ersten zaghaften Schussversuch der orangefarbenen Gäste in der 2. Minute, was wir mit einer scharfen Flanke unseres Flügelflitzers Björn und einem guten Kopfball von Fabi nach Ecke beantworteten. Auch Wallau kam in der 9. Minute nach der 1. Ecke zu einem guten Kopfballversuch. Insgesamt erarbeiteten sich die Gäste aber in dieser Phase eine Feldüberlegenheit. Einen schwachen Rückpass von Stego konnte Kai gerade noch so klären, bei einer weiteren Großchance trat der Gegenspieler frei im 16er neben den Ball. Unser zentrales Mittelfeld um Patrick und Geissi stemmte sich gegen den Mittelfeldruck und bediente immer wieder Björn auf der linken Seite.
Iuri stand nach einer sehenswerten Ballstafette Stego – Geissi – Björn im Abseits. Einen weiteren Schuss nach Pass von Geissi konnte der gegnerische Torhüter abwehren. Überhaupt mühte sich unsere 2. Sturmspitze neben Kristjian redlich, ohne dass etwas Zählbares dabei rauskam. Ersterer suchte wiederholt den Körperkontakt, um einen Strafstoß zu erzwingen – leider außerhalb der 16ers und mit wenig Erfolg.
ManU flankte dann gut auf Thomas, dessen Kopfball über das Tor flog. Ungewohnt schludrig vertändelte Patrick in der 22. Minute den Ball und brachte Kai in große Schwierigkeiten, der beim nachfolgenden Torabschluss der Gäste unglücklich aussah – der Schuss ging aber daneben. Im direkten Gegenzug setzte Patrick nach guter Kombination aus 16 m in leichter Rückenlage den Ball knapp über das Tor.
Insgesamt musste der starke Fabi in beiden Halbzeiten wiederholt nach langen, aussichtsreichen Pässen gerade noch so eben klären, was er mit gutem Stellungsspiel löste. Stego merkte man bei aller technischer Fähigkeit konditionelle Defizite an, Felix Magath ist allerdings schon informiert und wird auf ihn zeitnah zukommen.
Uwe macht seine Sache auf der rechten Seite zunächst ganz ordentlich, lediglich in der 2. Halbzeit kamen ein paar Unkonzentriertheiten hinzu. Als interessierte Laie meinte man in dieser Phase von außen betrachtet, dass unsere beiden Techniker Geissi und Patrick ein wenig zu weit nach hinten rückten, insbesondere bei gegnerischem Ballbesitz. Ein guter Pass von Kristjian auf Patrick mit Torabschluss und ein von Iuri herausgeholte Ecke ohne Verwertung rundeten die 1. Halbzeit ab.
Zur Pause gab es diesmal weder Streit um die Getränkeversorgung noch um die Spielgestaltung. Nach direktem Treffer in die Zeugungsregion wurde der gegnerische Torwart durch einen Feldspieler ersetzt. Auch Geissi sollte in der 2. Halbzeit noch eine ähnlich schöne Erfahrung machen. Neuere Studien belegen, dass Hodenverletzungen sowohl im Männer- wie auch im Frauensport zunehmen.
In der 2. Halbzeit kamen Sebastian, Daniel und Christopher zu ihren Einsätzen – insbesondere Daniel auf der linken Seite in Kombination mit Björn belebte das Spiel sichtlich. Das Spiel blieb allerdings zerfahren. Sebastian segelte mit dem Kopf unter einer butterweichen Flanke von Daniel und einem perfekten Einwurf von ManU durch, konnte aber wenigstens durch seine schiere Körpergröße den gegnerischen Torwart bei Standartsituationen im 5er massiv irritieren und gelegentlich in den Flutlichtschatten stellen.
So kam es zu einigen Chancen im Strafraumgetümmel. Geissi zog von rechts im Strafraum aufs Tor und verfehlte knapp, hier wäre die Option Sebastian am langen Pfosten vielleicht besser gewesen. Kurz vor Schluss testete Diplomingenieur Patrick A. eigenständig die Verankerung des rechten Torpfostens durch einen Gewaltschuss aus 1,47m, der dieser Belastung standhielt - wie auch hoffentlich die von ihm betreute Salzbachtalbrücke. Am Ende mussten sich beide Mannschaften mit dem Remis begnügen.
Die 3. Halbzeit wurde untypischerweise nahezu gänzlich in, statt vor der Kabine verbracht und es kam zum ungewöhnlich stark feucht-fröhlichen Beisammensein, wohl dem desaströsen Ergebnis geschuldet. Die älteren Semester konfabulierten etwas von „0:0 habe es bei der AH noch nie gegeben“, „Wallau stets mit 5 Toren Unterschied vom Platz gefegt“, „Schande von Nordenstadt“, „früher immer mindestens ein 6:5 Torfestival“ usw. usf. Naja, Kinder und Betrunkene sagen ja fast immer die Wahrheit…
TuS-Spieler Man oft the Match:
Kai Küsslich – der ungelernte Stürmer wurde notgedrungen auf der Torwartposition eingesetzt und erledigte den Job tadellos! Begrub nach jeder Parade den Ball minutenlang unter sich, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Hielt im Stile eines Silvio Heinevetter, was zu halten war. Die sogenannten Stammtorhüter sollten sich in Acht nehmen!
Aufstellung: Kai – Uwe, Fabi, Stego, Björn – ManU, Geissi, Patrick, Thomas – Iuri, Kristjian; Sebastian, Christopher, Daniel K.
Torfolge: Tooooooooor in Bielefeld! In Nordenstadt aber leider Fehlanzeige.
Stimmen zum Spiel:
Rainer L. (Bundesrichter im XVII. Senat Sportrecht): „Mir kam es direkt komisch vor, dass dem Schiedsrichter so viele Gutscheine des Ikea-Restaurants nach dem Spiel aus der Tasche gefallen sind.“
Manuel K. (Quotenbalkanbruder): „0:0 gegen Wallau?!? Das ist neben der 2+ in Mathe in der 3. Klasse der Tiefpunkt meiner Karriere!“
Matze P. (Lizenztrainer): „Den größten Fehler, den wir jetzt machen könnten, wäre die Schuld beim Trainer zu suchen!“
Kristjian T. (2. Quotenbalkanbruder): „Der Trainer steht nicht zu Debatte“
Andreas R. (Sky-Experte): „Die Mannschaft ist verunsichert. Wir haben keine Lösungen. Vorne schlecht, Aufbauspiel schlecht, keine Ordnung, zu viele Fehler. Es ist viel Ratlosigkeit dabei, auch von außen. Es hat nichts funktioniert. Es ist eine Sache des Kopfes und der Einstellung – wollt Ihr auch noch ein Bier?“